ZEITTAFEL

von Wilhelm Meusburger

1864

Fasching: „Streit des Schneiders mit dem Schuster“ (Posse). Bildhauer Anton Rüscher (1828-1899) war einer der Schauspieler, neben vorübergehend in Bizau wohnendem Nagelschmid aus Deutschland. Dort gab es Gesellenvereine, in denen Theater gespielt wurde. „Der häusliche Zwist“ von August von Kotzebue (1761-1819) im Gasthof „Schwanen“ in der Stube aufgeführt. Die Frauenrolle wurde von einem Mann übernommen. Anton Rüscher, der einige Bücher besaß, lieferte die Vorlage.

Laiendarsteller der ersten Jahre:
Anton Rüscher (1828-1899) „Bildhouars Tone“
Jodok Feurstein (1843-1885) „Beckojoso Dokus“
Ignaz Felder (1838-1907) „Schnidaro Buobo Naze“
Johann Jakob Feurstein (1809-1868) „Wolfo Jauk“
Johann Michael Feurstein (1845-1927) „Jauko dar groß Buob“
Johann Josef Feurstein (1840-1929) „Beckojoso Hansosef“
Hieronymus Meusburger (1843-1903) „Sepplars Ronemus“
Valentin Meusburger (1834-1919) „Sepplars Välledin“
Christian Meusburger (1848-1889) „Sepplars Krista“

Die Verteilung der Rollen gestaltete sich sehr schwierig, da jeder Darsteller die „schönste“ für sich beanspruchte. Deshalb ging man schnell dazu über, daß sich jeder ein eigenes Stück aussuchen und die Rollen selbst verteilen konnte.

 

1865

Frühjahr „Der häusliche Zwist“ (Kotzebue) im Gasthof „Hirschen“ wiederholt.

 

1866

übernimmt Gebhard Wölfle (1848-1904) zusammen mit Lehrer Johann Michael Feuerstein (1845-1927) die Leitung des Theaters. Zur Aufführung kommt „Der Zillertaler Rekrut“. In der Vorlage war die Person des Rekruten ein Jude, was von Wölfle in einen Tiroler geändert wurde. Er selbst spielte diese Figur.

1867

3. März „Braut und Bräutigam in einer Person“ Posse in zwei Akten von August von Kotzebue. Um das Verständnis der Zuseher zu fördern, hielt man eine Einführung in das Stück. Im Anschluß daran kam „Der Rehbock“ (1815), Komödie in drei Akten von August von Kotzbue, zur Aufführung. Im Gasthof „Schwanen“ Installierung eines Vorhanges. Außerdem wurden im selben Jahr Wiederholungen anderer Possen geboten. Die saisonale Wanderung eines Teils der wenigen Schauspieler zwang zu Anwerbung neuer. Bestellung von Theatertexten bei der Buchhandlung Wallishausen in Wien, vor allem von Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862) und August von Kotzebue.

„Der Hausmeister – comme il faut“
„Der politische Schneider und der phlegmatische Schuster“
„Advokat und Klient oder Fiaker und Sesselträger“ „Der Rehbock“ (Kotzebue) im Gasthof „Bären“ in Mellau gespielt

 

1868

„Der russische Kaiser“ („Demetrius“?) von Friedrich von Schiller
„E. S. S. oder die Ausstaffierung“ (1864) von K. Juin im Gasthof „Krone“ aufgeführt
„Kling, Kling“ von Morländer (d. i. Moritz Engländer 1819-1898) „Braut und Bräutigam in einer Person“ (Wiederholung)
„Kabale und Liebe“ (Titel in Bizau: „Der Präsident“) von Friedrich von Schiller
„Mord in der Kohlmessergasse“ (1860) von Alexander Bergen ( d. i. Marie Gordon 1812-1863)
„Wem gehört die Frau“ von Theodor Flamm (18221902)
„Eulenspiegel als Schnips er“ (1860), Pässe von Anton Bittner (1820-1880)
„Möbelfatalitäten“ (1860), Schwank von Anton Bittner

Verbesserung der Bühne im Gasthof „Schwanen“. Von Franz Xaver Moosmann (1839-1891, Bauer und Privatgelehrter) in Schnepfau bezog man die Tapeten zur Gestaltung eines Bühnenbildes. 1868 war auch eine reisende Theatergesellschaft in Bezau, die unter anderem „Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt“ von Johann N. Nestroy aufführte. Am Zunfttag „Der Rehbock“ (Kotzebue).

 

1869

1. Jänner „Der böse Geist Lumpazivagabundes…“ von Johann N. Nestroy im Gasthof „Schwanen“. Im Fasching Wiederholung im Gasthof „Krone“. Musikbegleitung: Geige, Gitarre und Zither. „Die Räuber“ von Friedrich von Schiller im Gasthof „Schwanen“. Erstmals kam ein Souffleur zum Einsatz. Wölfle las zu dieser Zeit mit Begeisterung Schiller. „Die Räuber“ kamen bei den Schauspielern besser an als beim Publikum, das bisher an Schwänke und Possen gewohnt war (Gebhard Wölfle).

Immer wieder liefen Beschwerden gegen das Theater nicht nur anläßlich der Aufführung der „Räuber“ – bei Pfarrer Hell ein, der aber den Spielern wohlgesonnen war. Unter seinem Nachfolger Vonbank – ab 1868 in Bizau – setzte sich insbesondere der Wundarzt Josef Feurstein gegen das Theater ein. Druck gegen die Eltern der jugendlichen Spieler wurde ausgeübt, was schließlich das Ende der ersten Spielphase bedeutete. Das „Vorarlberger Volksblatt“ (5. Februar 1905, S. 3) nennt Feurstein noch 25 Jahre nach dessen Tod, anläßlich der Präsentation der von Hermann Sander herausgegebenen „Gedichte von Gebhard Wölfte“ einen Mann, der das Vertrauen der Dorfbevölkerung genossen und in keiner Weise Einfluß auf Vonbank ausgeübt habe. Die Einrichtung der „Kasinos“ auch im Bregenzerwald, die ebenfalls Unterhaltung bieten wollten, kommentiert Wölfle folgendermaßen: „Zum ersten hätte man ins Kasino gehen sollen, statt ins Theater, zum zweiten haben ihnen die Theaterspieler zu viel gelesen, und lesen sollte man nur, was sie anempfohlen hätten“ (Original in Bregenzerwälder Mundart).

 

1870

„Blind geladen“ von Kotzebue

 

1871

Enthüllung der Gedenksäule (Entwurf von Friedrich von Schmidt, Dombaumeister in Wien) in Erinnerung an die Hinterbregenzerwälder. „Bauernrepublik“, auf der Bezegg. Der Bizauer Theaterverein spielt eine Gerichtsszene nach. „Der böse Geist Lumpazivagabundus…“ als „Gastspiel“ in Au.

 

1876

14. Februar „Der böse Geist Lumpazivagabundus“ von Johann N. Nestroy und „Fest der Handwerker“ (1834) von Louis Angely (1787-1835). Damit begann die zweite Periode des Theaters in Bizau. Spielort war nun ständig der Saal im Gasthof „Schwanen“. „Der Weiberfeind“ von Roderich Benedix (1811-1873)

1878

14. Februar „Vater unser“ von Karl Carl (d. i. Karl Andreas Bernbrunn, 1789-1854)

 

1880

Wölfte besucht Passionsspiele in Oberammergau. 23. Juni. Anläßlich der Feier des Aufzugs neuer Glocken in der Pfarrkirche wurde Schillers „Lied von der Glocke“ szenisch dargestellt, musikalisch umrahmt von der Familie Stülz (aus Bezau) – Streichquartett.

 

1881

14. Februar „Minna von Barnhelm“ von Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) – nach 2jähriger Pause im Gasthof „Schwanen“

 

1885

Josef Alois Rüscher (1863-1911) übernimmt die Leitung des Bizauer Theaters. Rüscher studierte ab 1897 in Zürich Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte, Geschichte, Pädagogik sowie Griechisch und Latein. Nach Abschluß seiner Studien unterrichtete er als Privatlehrer in Zürich, Berlin, Gardone, Mailand. 16. November „Die Schleichhändler“ von Ernst Raupach (1784-1852). Gebhard Wölftes Hochzeitstag.

 

1886

14. Februar „Wilhelm Tell“ von Friedrich von Schiller. Bühnenbild von Dekorationsmaler Gallus Xaver Metzler (1865-1894) – Ausbildung in München. Metzler schrieb selbst zwei Lustspiele: „Bezau in hundert Jahren“ und „Komödiantensache“ – beide verschollen.

 

1887

„Die Räuber“ von Friedrich von Schiller

 

1888

5. Februar „Wilhelm Tell“ von Friedrich von Schiller. 14. Februar „König Lear“ von William Shakespeare (1564-1616) vor fast leerem Saal aufgeführt. Damit mußte die Bühne ein zweites Mal geschlossen werden. Die Gegner sorgten für eine finanzielle Austrocknung.

 

1890

Josef Alois Rüscher und Gebhard Wölfte sehen das Passionsspiel in Oberammergau.

 

1892

27. Juni: Brief G. Wölfles an H. Sander: Er bedankt sich für Würdigung des Bizauer Theaters in der Wiener. Tageszeitung „Die Presse“ (16. Juni 1892) durch H. Sander, „nachdem es von (leider muß ich sagen) unseren Zeloten geradezu totgeschlagen wurde.“

 

1893

Theaterverein Bizau führt in Reuthe (19. März) und Bezau (29. Jänner) „Dächlar Hannas“ von Gebhard Wölfte auf. Vorbereitung zum Passionsspiel von Josef Alois Rüscher, Gesang von Gebhard Wölfte. Es kommt vor allem wegen finanzieller und personeller Gründe zu keiner Aufführung.

 

1899

30. Dezember (Brief G. Wölftes an H. Sander) Es „soll nun wieder Theater gespielt werden“. Aufführungstermin 1900 war der 8. Jänner: August von Kotzebues „Blind geladen“ und „Das Haus an der Heerstraße“. Seit mehr als zehn Jahren mit neuen, unerfahrenen Darstellern die erste Aufführung. „Nachträglich erfahre ich, daßuns von Seiten der politischen Behörde das Theaterspielen in einer Weise erschwert wird, daß es wenigstens am 8. Jänner noch nicht dazu kommt“ (G. Wölfte an H. Sander).

 

1900

Obmann: Johann Georg Metzler (1872-1928)

 

1901

„Vater Unser“ von K. Carl
„Eulenspiegel oder Schabernack“ (1835) von Johann N. Nestroy

 

1902

13. April „Marianne ein Weib aus dem Volke“ von Adolpe Philippe Dennery (1811-1899) und Mallian „Ein alter Korporal“ von Karl Juin (d. i. Karl Giugno 1818-1891) und Philipp Jakob Reinhard (1811-1878) „Die Schleichhändler“ von Ernst Raupach

 

1903

„Der Lumpensammler von Paris“ von Felix Pyat bearbeitet von Demetrius Schrutz. „Der Goldbauer“ von Charlotte Birch-Pfeiffer (1800-1868). 21. Mai Theatergesellschaft Bizau löst sich auf. Auch ohne Vereinsorganisation werden in der Folge gelegentlich Stücke aufgeführt

 

1908

26. Jänner „Geselliger Wölfteabend“ im Gasthof „Krone“, Bizau
23. Februar „Geselliger Wölfteabend“ im Gasthof „Bären“, Au

 

1911

6. Jänner „Diletanten Theatergesellschaft Bizau“ neu gegründet. Obmann: Johann Georg Metzler. 19. Februar „Wolfram von Bondorf“ von Ph. Binsfeld im Gasthof „Taube“. Am selben Tag: „Der kurierte Heiratskandidat“ von Moliere (eigentl. Jean-Baptiste poquelin 1622-1673), bearb. von Hohnerlein. 17. April „Von Verrätern umgarnt“ (Ritterschauspiel) von Karl Schwienhorst. 26. Dezember „Im Glauben standhaft“ (1899) Trauerspiel von Josef Faust (1856-1919); nach Spillmanns „Wunderblume von Woxindon“. Die Kostüme werden bei Gebhard Sagmeister in Bregenz gegen eine Leihgebühr von 20 Kronen bezogen.
„Wirrwarr oder Das verlorene Testament“ von Wilhelm Kayser

 

1912

2. Februar „Der Tharer Wirt“ von Vigil von Maja. 8. April „Vater unser“ von K. Carl (Begutachtung des Stückes durch den Herrn Pfarrer, der nach teilweiser Umarbeitung des Textes in Bezug auf konfessionellen Inhalt zustimmt). Außerdem: „Der verwechselte Offiziersbursche“ von Wilhelm Kayser. 26. Dezember „Almenrausch und Edelweiß“ (1863) oberbayerisches Volksstück mit Gesang, nach Hermann. Schmied von Lais Ströhl im Gasthof „Taube“ Obmann: Matthias Feuerstein (1864-1927)

 

1912/13

wird die „Taube“ mit elektrischem Licht ausgestattet

 

1913

2. Februar „Ein alter Korporal“ von Karl Juin – Klagsandrohung durch Dr. Eirich in Wien als Vertreter des Rubinverlages, der die Aufführungsrechte hält, da die Bizauer keine Tantiemen entrichten wollten. 13. April „Unrecht Gut“ von Friedrich Kaiser (18141874); Charakterbild mit Gesang

 

1916

Geplanter „Wölfte-Abend“ kommt nicht zustande, da sich der Satz „Krieg will alle Welt“ im „Woozomändle“ (Mundartstück von G. Wölfte) inzwischen bewahrheitet hat.

 

1918

Versuch, Stücke von Wölfe aufzuführen – in Bizau steht allerdings kein Lokal zur Verfügung

 

1919

23. Februar „Wilhelm Tell“ von Friedrich von Schiller. Kulissen von Kaspar Meusburger (1878-1951). Zwischen 1920 und 1938 gab es auch in Andelsbuch, Bezau, Schwarzenberg, Langenegg, Lingenau, Hittisau, Egg, Au Theatergruppen.

 

1924

14. Februar „Der Bucklige oder die Macht der Arbeit“ 28. Februar: Zwei Aufführungen im Gasthof „Gams“ in Bezau. 26. Dezember „Die Blinde von Paris“ von Demetrius Schrutz

 

1925

14. Februar „Die Blinde von Paris“ von Demetrius Schrutz. Obmann: Matthias Feuerstein

 

1926

6. Jänner „Trotzköpfchen“ und „Gesellschaftsdame und Köchin“ – beide Stücke von der Mädchenbühne unter der Leitung von Margreth Wölfte gespielt

 

1930 Sonntag nach Valentinstag

„D’Stadtlerin“ und „Hochhinaus“

 

1931

12. Februar „Die beiden Waisen“ von Demetrius Schrutz (Volksstück in fünf Akten). Obmann: Josef Engelbert Feuerstein (1881-1945)

 

1932

3. Jänner „Vom Herzensfreund zum Todfeind“ von Friedrich Schare (Stück aus der Zeit der mexikanischen Wirren um Kaiser Maximilian). 7. Februar „Der Freischütz“ nach Carl Maria von Webers Oper, Text bearbeitet von Josef Wermann. „Die böse Hexe“ von Lorenz Strobl. Lustspiel in einem Akt. 28. Februar „Der Freischütz“ im Gasthof „Kreuz“ in Mellau

 

1933

5. Februar „Geächtet oder der Ausgestoßene“ (1898) von Benno Rauchenegger (1843-1910) „Alles um a Goaß“ von Karl Siber (Lustspiel in einem Aufzug)

 

1934

8. April „Der Prozesshansel“ (1881) von Ludwig Ganghafer (1855-1920) und Hans Neuert (1838-1912) Obmann: Josef Engelbert Feuerstein. In den 30er Jahren wurde in den Pausen Musik aus Radio oder Grammophon gespielt

 

Um 1935

„Die Perlen der Kompanie“, Einakter. 14. Februar „Ein alter Korporal“ von Karl Juin und P. J. Reinhard. 10. März „Ein alter Korporal“ im Gasthof „Gams“ in Bezau. „Ein alter Korporal“ im Gasthof „Ochsen“ in Egg Obmann: Xaver Herr (1903-1978)

 

1936

26. Jänner „Wolf von Falkenstein, der Brudermörder“ 0923), Ritterschauspiel von Peter Kaser 0888-1974) 16. Februar „Wolf von Falkenstein, der Brudermörder“ im Gasthof „Ochsen“ in Egg. Obmann: Josef Engelbert Feuerstein

 

1936

Mai „Schwedenspiei“ von Kaspar Meusburger 08781951). Freilichtspie!. Den Hintergrund bildet die Sage der Schlacht der Bregenzerwälderinnen am Fallenbach (Egg) gegen die Schweden.

 

1937

Keine Aufführung (vereinsinterne Auseinandersetzungen)

 

1938

14. Februar „Die Else vom Erlenhof“ von Siegfried Conrad Staak (zum dritten Mal gespielt). Obmann: Xaver Herr. 6. März „Die Else vom Erlenhof“ im Gasthof „Ochsen“ in Egg

 

1940

Obmann: Josef Engelbert Feuerstein

 

1946

27. Februar „Die Macht der Arbeit oder der Bucklige“ im Gasthof „Taube“. Obmann: Franz Feuerstein (1903-1973)

 

1947

9. Februar „Der Lumpensammler von Paris“ von Felix Pyat

 

1948

29. März „Der Goldbauer“ von Charlotte Birch-Pfeiffer Erstmals Aufführung im neuen Gemeindesaal. Bühnenbild Franz Zündel. Fahrt des Theatervereines nach Götzis zur Aufführung des „Wilhelm Tell“. Obmann: Alois Gmeiner (1915-1975). 26. April: Denkmalenthüllung und Feier für Gebhard Wölfle. 26. Dezember „Lipperl auf Brautschau“ Posse in drei Bildern von J. Felder

 

1949

18. April „Mühle-Christin“ von Gebhard und Franz Xaver Wölfle (1889-1962). Uraufführung. Vertonung der Lieder: Adolf Sohm. In Bregenzerwälder Mundart (Geschichtlicher Hintergrund: Einfall der Schweden 1647 in Vorarlberg). 1207 Besucher in vier Aufführungen. 13. November „Tiberius Gracchus“ von Alois Meusburger (geb. 26. 5. 1881 in Bizau, Gymnasium und Theologie in Brixen, 1906 zum Priester geweiht, 1907-1911 Studium an der Universität Innsbruck, 1911-1926 Professor für Deutsch, Latein und Griechisch am Vinzentinum in Brixen, 1926-1938 Professor am Paulinum in Schwaz, 1938-1945 Seelsorger in Gaschurn und Valduna (Rankweil), 1945-1949 Lehrtätigkeit in Schwaz, 1949 Pensionierung, 1949 bis zu seinem Tode 1961 Seelsorger in Innerlaterns und im Jesu-Heim in RankweiD. Meusburger schrieb außerdem eine weitere Vertragödie „Gaius Gracchus“ und ein Lustspiel (vgl. Jahresbericht des Bundesgymnasiums Paulinum, Schwaz, 1961).

 

1950

10. April „S’Trauringl“ nach einer Erzählung von Reimmichl (d. i. Sebastian Rieger 1867-1953), bearbeitet von Zischank

 

1951

26. März „Herzen von Stein“ von Friedrich Schare und Wilhelm Webels

 

1952

10. Februar „Das Bildstöckl“ von Ferdinand Feldigel (1861-1928)

 

1953

6. April „Gericht des Herzens“ von Fanny Wibmer-Pedit

 

1954

19. April „Michael Rüscher“ von Natalie Beer (Uraufführung). Volksstück aus dem Bregenzerwald zur Zeit der großen Pest. 1911 Besucher in sieben Aufführungen. Erste Uraufführung von Natalie Beer, der weitere vier folgen. N. Beer (1903-1987) stammte aus Au im Bregenzerwald.

 

1955

11. April „Die Blinde von Paris“ von Demetrius Schrutz (spielt zur Zeit Ludwig XV. – um 1720).

 

1956

8. April „Landammann Kaspar Erhart“ von Franz Xaver Wölfle. Historisches Schauspiel um Landammann Kaspar Erhart (um 1550), dessen Frau und Tochter als Hexen hingerichtet wurden.

 

1957

22. April „Der steinerne Vogt“ von Gottfried Julius Poitschek (geb. 1897)

 

1958

7. April „Das Mädchen auf Vögin“ von Natalie Beer. Uraufführung. In Bregenzerwälder Mundart. Spielt zur Zeit des 30jährigen Krieges um die sagenhafte Schlacht der Bregenzerwälder Frauen am Fallenbach (bei Egg) gegen die schwedischen Truppen General Wrangels. Dramatisch bearbeitet nach dem Roman „Schicksal auf Vögin“ von Natalie Beer.

 

1959

5. April „Fürchtet euch nicht“ von Willy Jäggi (geb. 1925). Historisches Schauspiel

 

1960

18. April „Der Freischütz auf Uga“ von Natalie Beer. Uraufführung

 

1961

3. April „Gebet des Kindes“ von K. Carl („Vater unser“), Tiroler Volksstück mit Gesang in sechs Bildern, s. a. 1878, 1901.

 

1962

29. April „Aus dem Dunkel sprang das rote Pferd“ von Natalie Beer. Uraufführung. Das Stück spielt zur Zeit der Reformation. Fünf Aufführungen mit 1477 Besuchern. Im selben Jahr Renovierung des Gemeindesaales.

 

1963

15. April „Der Sternsteinhof“ von Ludwig Anzengruber (1839-1889), bearbeietet von Valentin Pribernig (geb. 1884). Bauerndrama in sechs Aufzügen. „Kampf gegen sittliche und religiöse Engherzigkeit“ (VN 18. 4. 1963, S. 4)

 

1964

5. April „Am Huberhof“ von J. P. Willni. Bayerisches Volksstück in fünf Akten. Bühnenbild und Beleuchtung: Richard Zündel. 15. November: Gedenkfeier anläßlich des 60. Todestages von Gebhard Wölfle. Es werden Wölfle-Stücke aufgeführt.

 

1965

25. April „Die fremde Frau“, Schauspiel in zehn Bildern von Ludwig Paal. Handlung: Zeit nach den Türkenkriegen. Bühnenbild: Josef Ludescher, Lauterach. Auch anläßlich einer Tagung der Laienspieler in Feldkirch aufgeführt.

 

1966

17. April „Der Sonnwendhof“ von Salomon Hermann Ritter von Mosenthal (1821-1877), Volksstück in fünf Akten

 

1967

23. April „Bregenzerwälder Baumeisterspiel“ von Natalie Beer. Uraufführung. Dramatisiert nach ihrem Roman „Jubel der Steine“. Lebensgeschichte des Auer Barockbaumeisters Michael Beer aus der Auer Zunft und deren Mitgliedern

 

1968

28. April „Der Verschwender“ Zaubermärchen in drei Aufzügen von Ferdinand Raimund (eig. Ferdinand Jacob Raimann (1790-1836)

 

1969

13. April „Der Meineidbauer“, Volksstück in sechs Akten von Ludwig Anzengruber. Statt finanzieller Abgeltung werden die Spieler mit einem Ausflug und Theaterbesuch belohnt.

 

1970

26. April „Der Föhn“ von Julius Pohl (1830-1909). Bei der Jahreshauptversammlung wurde die Anschaffung einer neuen Stube beschlossen, da die alte nach jahrzehntelangem Gebrauch in einem sehr schlechten Zustand sei.

 

1971

18. April „Der Schützenkönig“ 1935), Schwank in drei Akten von Kaspar Freuler (1887-1969)

 

1972

16. April „Das Schwalberl“ (Volksstück mit Gesang in drei Akten) von Anton Maly. Obmann: Franz Meusburger; Spielleiter: Alois Gmeiner

 

1974

15. Dezember: Gedenkfeier anläßlich des 70. Todestages von Gebhard Wölfle (u. a. werden Wölfle-Stücke aufgeführt). Spielleiter: Franz Metzler

 

1976

26. April „Michael Rüscher“ von Natalie Beer. Sechs Aufführungen, 1542 Besucher

 

1978

23. April „Die beiden Waisen“, Volksstück in sieben Bildern von Adolphe Philippe Dennery und Cormon

 

1979

22. April „Via Mala“ (1934) von John Knittel (1891-1970)

 

1980

4. Mai „Die Else vom Erlenhof“ von Siegfried Conrad Staak. Kampf zwischen einem Herrenhaus und einer alten Adelsfamilie im Schwarzwald.

 

1981

10. Mai „s’Nullerl“ von Carl Morre (1832-1897). Volksstück mit Gesang in fünf Aufzügen um Leben der Kleinbauern und Bauernknechte im vorigen Jahrhundert. Morre setzt sich für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse derselben ein.

 

1982

25. April „Die Teufelsschenke“ von Alfred Tuma

 

1983

15. Mai „Das ewige Maß“ von Natalie Beer. Uraufführung. – Baumeisterspiel in drei Akten. Den Hintergrund der Handlung bildet der Kirchenbau in Rankweil (Liebfrauenkirche, erbaut von Michael Beer um 1650). Obmann: Jürgen Metzler

 

1984

13. Mai „Der Wald“ von Aleksandr Nikolajewitsch Ostrovskij (1823-1886). Darstellung des Theatermilieus vor 100 Jahren. Erwachendes Standesbewußtsein der bis dahin mißachteten Komödianten. – Vergleiche mit der Rolle der Theaterspieler hierzulande sind durchaus gewollt.

 

1985

21. April „Der G´wissenswurm“ von Ludwig Anzengruber. In Bregenzerwälder Mundart. „Franz Metzler hat den ,G´wissenswurm‘ in genauer Anlehnung an Anzengruber mit feinem Sprachsinn in Wälder Mundart übertragen“ (Anton Einsle, in: Neue Vorarlberger Tageszeitung, 26. 4. 1985, S. 18)

 

1986

13. April „Karrozühar“ von Hans Renz. In Bregenzerwälder Mundart (Original: „Straßenblut“‚). Volksstück um fahrendes Volk. – Anläßlich der Vorarlberger Amateur-theatertage in Bizau aufgeführt.

 

1987

26. April „Kaspar und das ewig Leabo“ (=“G’schicht vom Brandner Kasper“ – bayerisches Volksstück) von Franz von Kobell (1803-1882). In Bregenzerwälder Mundart.

 

1988

17. April „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ von Ferdinand Raimund

 

1989

9. April „Erde“ (1907) von Karl Schönherr (1867-1943). In Bregenzerwälder Mundart.

 

1990

29. April „Stimmungen“ – Drei Einakter-(„Der Bär“, „Der Heiratsantrag“, „Das Jubiläum“) von Anton Cechov (1860-1904). Mit russischer Volksmusik.

 

1991

19. April „Glaube und Heimat“ von Karl Schönherr. In Bregenzerwälder Mundart.

 

1991

19. April „Glaube und Heimat“ von Karl Schönherr. Ausstellung „125 Jahre Theaterverein Bizau“ des Vorarlberger Landesmuseums im Neuen Feuerwehrhaus. „Volksstück heute“ – ORF-Gespräch mit den Autoren Felix Mitterer und Fitzgerald Kusz

 

1993

25. April „Das vierte Gebot“ von Ludwig Anzengruber

 

1994

17. April „Kein Platz für Idioten“ von Felix Mitterer

 

1995

23. April „Die Wirtin“ von Peter Turrini. 7. Oktober Ausstellung „Bizauer Künstler“ im Neuen Feuerwehrhaus in Zusammenarbeit mit dem Vlbg. Landesmuseum. 15./16. November bis 1. Bizauer Theaternacht mit Theaterspiel in allen Facetten durchgehend von 7.00 abends bis 7.00 früh

 

1996

21. April „Kanis“ nach „Munde“ von Felix Mitterer

 

1997

20. April „Michel Rüscher“ Volksstück über Landammannschaft und Hexenverfolgung im Bregenzerwald von Natalie Beer

 

1998

26. April „Zum Hundortfufzigsto Geburtstag“ ein Lebensbild des Dichters Gebhard Wölfle

 

1999

Neubau des Mehrzwecksaales und Umbennung in „Gebhard-Wölfle-Saal“

 

2000

7. Mai „Schweig Bub“ von Fitzgerald Kusz

 

2001

6. Mai „Schwabenkind“ ein Volksstück in vier Akten aus dem Bregenzerwald von Josef Anton Meusburger. Franz Metzler (Galles Veres Franz) beendet nach 54 Jahren als Spieler und Spielleiter seine aktive Tätigkeit

 

2003

27. April „Babeth“ nach „Frau Suitner“ von Karl Schönherr

 

2004

25. April „Biedermann und die Brandstifter“ von Max Frisch

 

2005

17. April „Von Mäusen und Menschen“ von John Steinbeck. 5. November bis 10. Jubiläums-Theaternacht

 

2006

23. April „Der Weibsteufel“ von Karl Schönherr

 

2007

15. April „Die Wilde Frau“ von Felix Mitterer

 

2009

24. April „Zwölfelüto“ von Heinz R. Unger. Volksstück über die letzten Tage des 2. Weltkrieges in einem Wälderdorf

 

2011

1.Mai „Bündt“ nach „The Field“ von John B. Keane. Volksstück aus Irland in den Bregenzerwald übertragen. 17. November bis 12. Bizauer Theaternacht unter dem Moto „Olts und Nüs“

 

2013

14. April „Der Widerspenstigen Zähmung“ – William Shakespeare. Ein turbulenter Theaterabend mit viel Spielwitz und Humor mit einer belebenden Mischung von Hochdeutscher Sprache und Wälderdialekt

 

2015

16. April „Von der Seele reden“-Psychiatrie im Wandel der Zeit mir Dr. Albert Lingg. 19. April „Einer Flug über das Kuckucksnest“ nach Dale Wasserman in einer Neubearbeitung von Josef Anton Meusburger

 

2016

150-Jahr-Jubiläum: 10. April Uraufführung „Der Investor“ von Wolfgang Mörth. 15. April Ausstellungseröffnung im Egg Museum „Zur Kuozwil allarhand treabo“ Bregenzerwälder Theatergeschehen in den letzten 150 Jahren. 16. bis 19. Juni Internationales Amateurtheaterfestival STRAWANZ im gesamten Bregenzerwald. 16. und 23. Oktober Theaterbälle mit Präsentation des Filmes „zwotausodsaeze“ und der Chronik des Theatervereins Bizau.

2018

15. April „Broses Vere“ – Ein Dorf im Krieg – aus Anlaß des einhundertjährigen Endes des 1. Weltkrieges  und basierend auf historischen Berichten aus dem Bregenzerwald hat Josef-Anton Meusburger ein Volksstück im Wälder Dialekt zu dieser Thematik geschrieben. Regie führte der Film- und Theaterschauspieler Stefan Pohl. Historische Begleitaustellung und Ausstellungseröffnung am 12.April.

2020

Proben für „Wie im Himmel“ nach dem gleichnamigen Film von Kay Pollak. Stückbearbeitung: Josef Anton Meusburger, Regie: Andreas Neusser, Musikalische Leitung: Martin Ritter, Gesamtleitung: Jürgen Metzler. Geplante Aufführungen im April & Mai wurden aufgrund der Corona Krise verschoben.

05.April „I üsam klino Doaf“: Ein musikalisches Theatervereinprojekt, um durch die Kraft der Musik den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

2022

5. Juni „Der König stirbt“ von Eugene Ionesco. Regie: Andreas Neusser, Gesamtleitung: Jürgen Metzler.

23. August „Felix Mitterer – mein Lebensweg“. Theaterverein Bizau spielt Szenen aus Mittlerer’s Stücken „Kein Platz für Idioten“ und „Kanis“

2023

April / Mai „Wie im Himmel“ nach dem gleichnamigen Film von Kay Pollak, adaptiert & in Mundart übersetzt von Josef Anton Meusburger. Regie: Andreas Neusser. Musikalische Leitung: Martin Ritter. Gesamtleitung: Walter Gmeiner